Bischof Dr. Klaus Krämer besucht Rottweil

„Wir sind von Gott geliebte Menschen“

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Am Sonntag besuchte der neue Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Klaus Krämer, auf einer seiner ersten Reisen die Seelsorgeeinheit Rottweil IV. Er zelebrierte im Heilig-Kreuz Münster mit den Gläubigen ein Pontifikalamt.

Rottweil – Die Kirche war gut gefüllt, als Bischof Klaus Krämer zusammen mit den Rottweiler Pfarrern Timo Weber, Jürgen Rieger, Vikar Nico Schmid, Josip Jelic von der kroatischen Gemeinde und Diakon Giovanni Fascia von der italienischen Gemeinde mit einer großen Ministrantenschar feierlich ins renovierte und in bestem Licht erleuchtete Heilig-Kreuz Münster einzog. Der Münsterchor sang die Deutsche Messe von Heinrich Walder für gemischten Chor, Orgel und Bläserbegleitung.

Der neue Bischof macht seine ersten Besuche in den Pfarreien, die in seinem Werdegang eine Rolle spielten. Er möchte damit seine Verbundenheit und Dankbarkeit ausdrücken. Vor 32 Jahren trat er in der Gemeinde Heilig-Kreuz nach seiner Priesterweihe im Juni 1993 seine erste Stelle als Vikar beim damaligen Stadtpfarrer Anton Seeberger an. Aber bereits ein Jahr später holte ihn der Rottenburger Bischof und spätere Kardinal Walter Kasper als Bischofssekretär an seine Seite. Am 1. Adventssonntag 2024 wurde Klaus Krämer nun zum 12. Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart geweiht, die mit rund 1,6 Millionen Katholikinnen und Katholiken die drittgrößte Diözese in Deutschland ist.

Bischof Krämer predigte zum Fest der Taufe des Herrn. Er sagte, in Jesu Wirken erscheine die Herrlichkeit Gottes mitten in dieser Welt. Paulus bringe dies im Titusbrief auf den Punkt: „In Jesus Christus ist die Gnade Gottes erschienen – die Güte und die Menschenfreundlichkeit unseres Gottes.“ Die Menschen damals hätten gespürt, dass in diesem Jesus von Nazareth Gott selbst am Werk sei. Der Prophet Jesaja sagt: er sei barmherzig, richte auf was niedergedrückt ist, er wende sich denen zu, die gebeugt, entmutigt, vom Leben ausgeschlossen sind. „Seine Erscheinung war nicht mehr die eines Menschen – aber Gott bekennt sich zu seinem Knecht: „Das ist mein Erwählter, an dem finde ich Gefallen!“ Jesus sei Gottes geliebter Sohn. In der Begegnung mit ihm öffne sich für die Menschen der Himmel.

Aber nicht nur Jesus sei Gottes geliebter Sohn. Auch wir seien Gottes geliebte Söhne und Töchter. Diese Sätze gehörten zum schönsten, was wir in menschlicher Sprache ausdrücken können. Gott sage Ja zu uns – so wie wir sind. Wir seien angenommen mit all dem Großartigen und Wunderbaren, aber auch mit unseren Fehlern und Abgründen. Er stehe zu uns und so könne Erlösung geschehen. Pilger der Hoffnung – das ist das Motto unter das Papst Franziskus das Heilige Jahr 2025 gestellt hat. Und mit diesem Leitwort wolle er uns Mut machen für unseren Weg. Wir sollen Zeugen dieser Hoffnung werden, zum Licht für Menschen, die auf der Schattenseite des Lebens stehen.

Wir müssten noch etwas genauer schauen und bewusster darauf achten, wer heute die Menschen seien, die im Dunkeln leben, die im Schatten stehen, die in ihren Lebenschancen und -möglichkeiten gemindert sind. Wir müssten darauf achten, wer die Menschen seien, denen wir die Augen dafür öffnen könnten, dass auch sie „von Gott geliebte Menschen“ sind.

Nach dem Gottesdienst nahmen viele Gläubige die Gelegenheit wahr, mit dem neuen Bischof noch persönlich bei einem Stehempfang im Gemeindehaus Adolph-Kolping ins Gespräch zu kommen.

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